Zum Schluss meines Aufenthaltes hier in Silveira möchte ich
euch noch einige Besonderheiten, Erlebnisse und Kuriositäten erzählen. Um es nicht
unnötig kompliziert zu machen, wird das jetzt halt einfach eine Aufzählung und
Auflistung verschiedener Sachen, die manchmal keinen grossen Zusammenhang
haben. Es geht mehr ums lehrreiche, neue und auch mal lustige. ;-)
Begrüssung: Was ich euch schon mal am Rande erzählt habe,
jetzt aber nochmal darauf eingehen möchte, ist die Begrüssung auf der Strasse.
Egal wo und wer, man wird immer mit einem „Good morning! How are you?“
begrüsst. Diese Freundlichkeit und Offenheit könnten sich auch manche Schweizer
mal wieder zutrauen. Bei uns wird man manchmal nicht einmal mehr im eigenen
Dorf begrüsst. Hier ist gehört das einfach zum täglichen Leben, ob Alt oder
Jung, Krank oder Gesund, Weiss oder Schwarz. Das ist das absolut Schöne daran.
Das Lustige daran ist, dass die Antwort immer „I’m fine!“ ist. (Das habe ich ja
schon erzählt.) Und wirklich IMMER, egal wie der Zustand der jeweiligen Person
ist. Sogar auf der Visite geht es jedem gut. ;-)
Sadza: Das Nationalessen hier ist Sadza. So etwa wie bei uns
Fondue oder Rösti. Mit einem „kleinen“ Unterschied: Hier wird Sadza 3mal
täglich gegessen! Eine Mahlzeit ohne Sadza ist nicht richtig gegessen. Wie
gesund das wirklich ist, darüber lässt sich wohl streiten. ;-) Sadza ist ganz
fein gemahlener weisser Meis, mit Wasser und Salz gekocht. Dazu gibt es meist
entweder ein spezielles Sadzagemüse mit Erdnussbutter oder Bohnen. Fein, einmal
im Jahr. ;-)
Insekten: Also erstmal vorneweg: So schnell bringt mich in
der Schweiz kein Viech mehr aus der Fassung. ;-) Denn hier trifft man Ameisen
von 2cm Grösse, Spinnen mit 6cm Durchmesser im Durchschnitt, Schnecken mit 10cm
langen Schneckenhäusern, 10cm lange Heuschrecken, ……
Church: Wir waren hier jetzt 2mal in der Kirche. Doch
keineswegs den ganzen Gottesdienst lang. Das ist hier nämlich gang und gäbe:
Ein grosses Kommen und Gehen. Kein Wunder bei einer Länge von 3-4 Stunden und
einer meist 2stündigen Predigt. Aber was eigentlich das ist, auf das ich hinaus
will: Hier wird gesungen, getrommelt, getanzt, geklatscht, gelacht, … Vor allem
der Gesang hat es mir angetan. Stimmen, von denen wir nur träumen können. Oft
wird die ganze Woche lang in und um die Kirche geübt. Ich könnte stundenlang
einfach dort sitzen und zuhören.
Perücken: Afrika = kunstvolle Zopffrisuren. Denkste! Hier
sind sowohl Frauen als auch Männer geschoren. Um trotzdem eine Frisur zu haben
tragen viele Frauen billige Perücken. (Die auch dementsprechend aussehen…)
Davon gibt es ein paar Modelle, die dann noch individuell etwas gestylt werden.
So wie ich gehört habe, bleibt ihnen keine andere Möglichkeit. Durch
jahrzehntelanges rasieren und dies schon von Geburt an, wachsen die Haare gar
nicht mehr richtig. Oft brechen sie schon nach nur einigen Zentimetern Länge.
Ziemlich schade, aber die Perücken sind doch auch eine Attraktion für sich. ;-)
Dunkelheit: An was ich mich bis jetzt nicht gewöhnt habe,
ist, dass es um 6 Uhr stockdunkel wird. Ich, an die Sommerzeit in der Schweiz gewöhnt,
habe dann jedes Mal das Gefühl, als ob es bereits mindestens 10 Uhr sei. Um 7
Uhr ist meine innere Uhr dann schon auf tiefe Nacht eingestellt, wenn ich nach
draussen schaue. Für die restlichen 2 Tage muss ich mir aber wohl keine Mühe
mehr machen, mich daran zu gewöhnen. ;-)
So, das war jetzt ein klitzekleiner Einblick in das Leben
hier. Natürlich hätte ich noch gaaanzganz viel mehr zu erzählen. Aber etwas
muss ich euch ja auch noch erzählen können, wenn ich wieder zurück bin. :-)
Die Bilder sind von meinem Besuch der Machirara High School. Natürlich war ich und meine Kamera DIE Attraktion und jeder wollte mich sehen, mit mir reden und fotografiert werden. Sogar die Lehrer liessen mich extra zu sich holen, damit ich ihnen von der Schweiz erzählen konnte. ;-) Dieser Tag ermöglichte mir Sarah, die älteste Tochter einer Orphanage Mother. Wir 2 haben auch sonst viel zusammen unternommen und ist zu einer Freundin geworden. Jemand mehr, den ich vermissen werde. Aber an den ich mich auch erinnern kann, und wer weiss, vielleicht gibt es ja schneller als erhofft ein Wiedersehen! :-D
Shona- und Schweizerdeutschlernsession |
Sarah, bevor ich sie überzeugen konnte, dass man auf Fotos lachen muss. :-) |
Mein Versuch, Zuckerrohr zu essen. Ist schwerer, als es aussah bei den andern. :-P |
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