Sonntag, 29. Juli 2012

Great Zimbabwe

Burgmauern von aussen


Aussicht von ausserhalb


Innenhof mit Ausgrabungen

Aufstieg durch den ancient path


Letzte Woche machten wir einen Ausflug nach Great Zimbabwe. Wir dachten, wenn wir schon hier sind, müssen wir auch den Ursprung dieses Landes kennen lernen. Als wir mit dem Aufstieg begannen, wussten wir noch nicht so recht, was uns oben erwarten würde. Was wir aber schnell merkten, war, dass der steile Aufstieg für kleinere Menschen als uns gebaut wurde. (Und das obwohl ich ja auch nicht gerade zu den Grössten zähle… ;-) )
Als erstes fiel uns natürlich die wunderschöne Aussicht auf, als wir endlich ganz ausser Atem oben ankamen. Doch auch die Anlage hatte viel zu bieten. Um es sich etwas vorstellen zu können: Great Zimbabwe ist eigentlich so etwas wie eine Burgruine. Vor langer Zeit hatte hier auch ein König der Ureinwohner gelebt und regiert. Was sehr eindrücklich war, ist, dass die Mauern extrem an den vorhandenen Felsen angepasst wurden und es schien fast, als würden sie seine Form übernehmen. Das spannendste war dann aber, die ganze Anlage zu erforschen. All paar Meter musste man sich wieder für links oder rechts, oben oder unten entscheiden. Schon bald aber trafen wir auf einen Guide, der uns erzählte, dass er uns durchs Eingangstor fahren gesehen habe, direkt auf sein Velo gestiegen und uns nachgefahren sei. So viel Effort konnten wir nicht abwimmeln und so erfuhren wir noch einige interessante Dinge.
Wieder unten angekommen machten wir noch einen kleinen Abstecher ins Museum. Dieses ist, obwohl es extrem klein ist, sehr aufwendig gestaltet. Auch der dazugehörige Shop war sehr schön. Doch was wir doch ziemlich gemerkt haben, zum Beispiel am Aufwand des Guides oder der Freude der Verkäuferin, ist, dass Touristen hier doch eher selten sind. Dieses Problem herrscht aber nicht nur hier, sondern im ganzen Land.
Obwohl ich noch nicht lange hier bin und noch nicht alles gesehen habe, kann ich sagen, dass dieses Land wunderschön ist, so viel Touristisches zu bieten hätte und vor allem absolut sicher ist. Doch genau hier liegt das Problem. Schon im Vorfeld zu meiner Reise wurde ich von vielen Leuten gefragt, ob ich wirklich in ein so unsicheres und gefährliches Land wolle. Auch die Nachrichten, die ich über Zimbabwe gefunden habe, haben in mir manchmal ungute Gefühle geweckt. Doch seit ich hier bin, habe ich noch keine einzige brenzlige Situation erlebt, bin ich noch kein einziges Mal wegen meiner Hautfarbe oder meiner Kamera komisch angeschaut oder angepöbelt worden, habe ich keinen unfreundlichen gefährlichen Menschen getroffen. Und auch alle Weissen, die ich bis jetzt getroffen habe, abgesehen vom weissen Farmerpaar, konnten ein Problem schildern. Ganz im Gegenteil. Alle sind fest davon überzeugt (worden), dass dieses Land sehr sicher und ruhig ist, solange man nicht an vorderster politischer Front kämpfen möchte. In den Köpfen der meisten Touristen sind aber doch die schlechten Nachrichten präsent, denn wie immer werden die guten gar nicht nach draussen in die Welt getragen. Und so fehlt es diesem Land genau an dem, was es wohl am dringendsten benötigen könnte: Touristen.
Nationalparks, Sehenswürdigkeiten, Naturphänomene, Shoppingmeilen… Zimbabwe hätte so viel zu bieten, und niemand kommt, um es zu sehen, zu erleben und zu bestaunen. Und nur, weil man einem Drittweltland keine Chance lässt zu beweisen, dass sich Zeiten eben auch ändern können.

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