Sonntag, 29. Juli 2012

Goodbye


Langsam läuft die Zeit in Silveira ab, mein zweitletzter Abend ist jetzt denn gleich vorbei. In 48 Stunden sitze ich bereits in einem Flieger irgendwo über Afrika. Den Ersten musste ich bereits gestern und heute Goodbye sagen. Am meisten Angst habe ich aber doch vor dem Abschied im Waisenhaus. Ich werde alle einfach unglaublich fest vermissen. Aber daran versuche ich jetzt gerade nicht zu denken.
Und trotzdem bin ich schon jetzt etwas traurig. Obwohl ich mich auch wieder auf Zuhause und auch euch alle freue, gäbe es doch noch so vieles zu sehen, zu machen und zu erleben. Doch etwas muss ja auch noch fürs nächste Mal übrig bleiben. ;-)
Deshalb ist das wohl auch mein letzter Eintrag hier auf dem Blog, jedenfalls für diesen Sommer. ;-)
Ganz liebe Grüsse an euch alle  und bis schon ganz bald wieder!!! :-D



Zimbabwe, ein Land zum Erinnern


Zum Schluss meines Aufenthaltes hier in Silveira möchte ich euch noch einige Besonderheiten, Erlebnisse und Kuriositäten erzählen. Um es nicht unnötig kompliziert zu machen, wird das jetzt halt einfach eine Aufzählung und Auflistung verschiedener Sachen, die manchmal keinen grossen Zusammenhang haben. Es geht mehr ums lehrreiche, neue und auch mal lustige. ;-)
Begrüssung: Was ich euch schon mal am Rande erzählt habe, jetzt aber nochmal darauf eingehen möchte, ist die Begrüssung auf der Strasse. Egal wo und wer, man wird immer mit einem „Good morning! How are you?“ begrüsst. Diese Freundlichkeit und Offenheit könnten sich auch manche Schweizer mal wieder zutrauen. Bei uns wird man manchmal nicht einmal mehr im eigenen Dorf begrüsst. Hier ist gehört das einfach zum täglichen Leben, ob Alt oder Jung, Krank oder Gesund, Weiss oder Schwarz. Das ist das absolut Schöne daran. Das Lustige daran ist, dass die Antwort immer „I’m fine!“ ist. (Das habe ich ja schon erzählt.) Und wirklich IMMER, egal wie der Zustand der jeweiligen Person ist. Sogar auf der Visite geht es jedem gut. ;-)
Sadza: Das Nationalessen hier ist Sadza. So etwa wie bei uns Fondue oder Rösti. Mit einem „kleinen“ Unterschied: Hier wird Sadza 3mal täglich gegessen! Eine Mahlzeit ohne Sadza ist nicht richtig gegessen. Wie gesund das wirklich ist, darüber lässt sich wohl streiten. ;-) Sadza ist ganz fein gemahlener weisser Meis, mit Wasser und Salz gekocht. Dazu gibt es meist entweder ein spezielles Sadzagemüse mit Erdnussbutter oder Bohnen. Fein, einmal im Jahr. ;-)
Insekten: Also erstmal vorneweg: So schnell bringt mich in der Schweiz kein Viech mehr aus der Fassung. ;-) Denn hier trifft man Ameisen von 2cm Grösse, Spinnen mit 6cm Durchmesser im Durchschnitt, Schnecken mit 10cm langen Schneckenhäusern, 10cm lange Heuschrecken, ……
Church: Wir waren hier jetzt 2mal in der Kirche. Doch keineswegs den ganzen Gottesdienst lang. Das ist hier nämlich gang und gäbe: Ein grosses Kommen und Gehen. Kein Wunder bei einer Länge von 3-4 Stunden und einer meist 2stündigen Predigt. Aber was eigentlich das ist, auf das ich hinaus will: Hier wird gesungen, getrommelt, getanzt, geklatscht, gelacht, … Vor allem der Gesang hat es mir angetan. Stimmen, von denen wir nur träumen können. Oft wird die ganze Woche lang in und um die Kirche geübt. Ich könnte stundenlang einfach dort sitzen und zuhören.
Perücken: Afrika = kunstvolle Zopffrisuren. Denkste! Hier sind sowohl Frauen als auch Männer geschoren. Um trotzdem eine Frisur zu haben tragen viele Frauen billige Perücken. (Die auch dementsprechend aussehen…) Davon gibt es ein paar Modelle, die dann noch individuell etwas gestylt werden. So wie ich gehört habe, bleibt ihnen keine andere Möglichkeit. Durch jahrzehntelanges rasieren und dies schon von Geburt an, wachsen die Haare gar nicht mehr richtig. Oft brechen sie schon nach nur einigen Zentimetern Länge. Ziemlich schade, aber die Perücken sind doch auch eine Attraktion für sich. ;-)
Dunkelheit: An was ich mich bis jetzt nicht gewöhnt habe, ist, dass es um 6 Uhr stockdunkel wird. Ich, an die Sommerzeit in der Schweiz gewöhnt, habe dann jedes Mal das Gefühl, als ob es bereits mindestens 10 Uhr sei. Um 7 Uhr ist meine innere Uhr dann schon auf tiefe Nacht eingestellt, wenn ich nach draussen schaue. Für die restlichen 2 Tage muss ich mir aber wohl keine Mühe mehr machen, mich daran zu gewöhnen. ;-)
So, das war jetzt ein klitzekleiner Einblick in das Leben hier. Natürlich hätte ich noch gaaanzganz viel mehr zu erzählen. Aber etwas muss ich euch ja auch noch erzählen können, wenn ich wieder zurück bin. :-)


Die Bilder sind von meinem Besuch der Machirara High School. Natürlich war ich und meine Kamera DIE Attraktion und jeder wollte mich sehen, mit mir reden und fotografiert werden. Sogar die Lehrer liessen mich extra zu sich holen, damit ich ihnen von der Schweiz erzählen konnte. ;-) Dieser Tag ermöglichte mir Sarah, die älteste Tochter einer Orphanage Mother. Wir 2 haben auch sonst viel zusammen unternommen und ist zu einer Freundin geworden. Jemand mehr, den ich vermissen werde. Aber an den ich mich auch erinnern kann, und wer weiss, vielleicht gibt es ja schneller als erhofft ein Wiedersehen! :-D


Shona- und Schweizerdeutschlernsession

Sarah, bevor ich sie überzeugen konnte, dass man auf Fotos lachen muss. :-)



Mein Versuch, Zuckerrohr zu essen. Ist schwerer, als es aussah bei den andern. :-P

Orphanage Silveira


Ich habe gemerkt, dass ich euch noch nicht viel vom Orphanage und meinem Alltag erzählt habe. Das werde ich jetzt ein bisschen nachholen.
Am Anfang war ich doch ein bisschen überfordert mit allem, den neuen Eindrücken, den Namen und Gesichtern, dem Lifestyle. Langsam habe ich mich aber etwas eingelebt. So kann ich nun alle Kinder unterscheiden und kenne Namen und Geschichte. Auch die Betreuerinnen erkenne ich mittlerweilen auch, wenn sie ihre Perücke mal nicht tragen. ;-)
Um einen ganzen Tagesablauf mal wirklich mitzubekommen, habe ich letzten Dienstag nicht nur den Tag im Orphanage verbracht, sondern auch die Nacht. Und so kann ich euch jetzt mal in Kurzfassung einen Tag und eine Nacht im Orphanage zeigen:
Tagwach für die Night Duty (die Nachtbetreuerin) ist etwa um halb 5. Die 3 kleinen Babies kriegen ihren Morgenschoppen und die Kleider für die Schulkinder werden geglättet. Etwa um 5 werden dann die grossen 5 geweckt und unter die Dusche geschickt. In der Zwischenzeit wird die Wäsche, die durch die ganze Nacht hindurch gewaschen wurde, aufgehängt und der Boden gewischt. Wenn die Kinder aus der Dusche kommen gibt’s Porridge. Anschliessend werden auch die Kleinen geweckt und gefüttert und der Abwasch gemacht. Während die Grossen sich dann auf den Weg in die Schule machen, werden die Kleinen bis zum Schichtwechsel nochmals schlafen gelegt. Um 10 Uhr gibt’s dann den hier im Land obligatorischen 10 o’clock tea mit Toast. Der zMittag wird in der Spitalküche geholt und auf den Köpfen zum Orphanage getragen. Das Essen ist jeden Tag dasselbe, was aber im ganzen Land so ist: Sadza. Die Kleinen kriegen ihre Portion um 12 Uhr und nachher geht’s ab zum Mittagsschlaf. Die Grossen essen dann um 1 Uhr, wenn sie von der Schule zurück kommen. Um 4 Uhr gibt’s wieder Porridge für die Kleinen, die anschliessend für’s Bett bereitgemacht werden. Die Grossen kriegen dann etwas später wieder Sadza. Wie bereits zwischen den einzelnen Mahlzeiten wird dann nochmals gespielt. Um 6 Uhr wird das Spielen aber meist nach drinnen verschoben, weil es um diese Zeit bereits stockdunkel wird. (Daran habe ich mich übrigens noch immer nicht ganz gewöhnt…) Um 7 Uhr ist dann wieder Schichtwechsel und die Night Duty bringt auch die Grossen ins Bett.
Wie ihr seht, hat das Orphanage eigentlich einen sehr geregelten Tagesablauf, den ich aber schon etwas durcheinandergebracht habe. Aber ein bisschen Abwechslung muss ja auch sein. J
Ich bin täglich im Waisenhaus und spiele mit den Kindern. Mal in Gruppen, mal nur mit einem einzigen. Die Kinder geniessen es, dass sie mal jemanden haben, der nur Zeit für sie hat. Das merkt man vor allem, wenn man mal nur mit einem Kind allein spielt. Ich habe auch schon Malsachen, Bastelzeug, Spielsachen und Musikinstrumente mitgebracht. Natürlich haben die Kinder grosse Freude an neuen Sachen, die etwas Abwechslung bringen. Die grossen 5 habe ich auch schon zu einem Kinonachmittag mitgenommen. Es war spannend zu sehen, wie die Kinder auf den Trickfilm reagiert haben, denn man muss natürlich bedenken, dass sie noch nie zuvor so etwas gesehen haben. Wir sind auch schon spazieren gegangen. Dabei werde ich dann jedes Mal angesprochen, ob dies meine Kinder seien. ;-)
Ich bin sehr gerne im Orphanage, obwohl ich abends immer todmüde bin. Ich werde sie alle ziemlich vermissen, wenn ich nächsten Dienstag wieder abreisen muss. An den Abschied möchte ich auch noch gar nicht denken.
Es tut mir leid, dass ich euch jetzt nur einen ganz kleinen Einblick in meinen Alltag, und den der Kinder, geben konnte. Aber es ist doch sehr schwer, alles, das ich hier erlebe, in Worte zu fassen und wenn, dann könnte ich ganze Bücher damit füllen. Ich hoffe, ihr habt jetzt aber doch etwas einen Überblick, was ich hier so alles erlebe. :-)
Ganz liebe Grüsse an alle aus Silveira!!
(PS: Jetzt muss ich aber wirklich los, ich werde wohl schon wieder von mehreren Kindern erwartet! :-D
 PPS: Seit ich hier bin, kriegen wir schon das zweite Neugeborene. Ich kann es kaum erwarten, das Kleine zu sehen! )



Die grossen Mädels Andy und Virginia zusammen mit Eugenia

Peter, Mister der grossen Teddyaugen

Melane, mein kleines Mädchen

Simba, dessen Strahlen und Umarmungen ich extrem vermissen werde...

Ready for School ( at 5.30 am!!)

Tino, unser Lausbub (wehe, man passt mal für 2 Sekunden nicht auf!)

Tino am Zeichnen

Great Zimbabwe

Burgmauern von aussen


Aussicht von ausserhalb


Innenhof mit Ausgrabungen

Aufstieg durch den ancient path


Letzte Woche machten wir einen Ausflug nach Great Zimbabwe. Wir dachten, wenn wir schon hier sind, müssen wir auch den Ursprung dieses Landes kennen lernen. Als wir mit dem Aufstieg begannen, wussten wir noch nicht so recht, was uns oben erwarten würde. Was wir aber schnell merkten, war, dass der steile Aufstieg für kleinere Menschen als uns gebaut wurde. (Und das obwohl ich ja auch nicht gerade zu den Grössten zähle… ;-) )
Als erstes fiel uns natürlich die wunderschöne Aussicht auf, als wir endlich ganz ausser Atem oben ankamen. Doch auch die Anlage hatte viel zu bieten. Um es sich etwas vorstellen zu können: Great Zimbabwe ist eigentlich so etwas wie eine Burgruine. Vor langer Zeit hatte hier auch ein König der Ureinwohner gelebt und regiert. Was sehr eindrücklich war, ist, dass die Mauern extrem an den vorhandenen Felsen angepasst wurden und es schien fast, als würden sie seine Form übernehmen. Das spannendste war dann aber, die ganze Anlage zu erforschen. All paar Meter musste man sich wieder für links oder rechts, oben oder unten entscheiden. Schon bald aber trafen wir auf einen Guide, der uns erzählte, dass er uns durchs Eingangstor fahren gesehen habe, direkt auf sein Velo gestiegen und uns nachgefahren sei. So viel Effort konnten wir nicht abwimmeln und so erfuhren wir noch einige interessante Dinge.
Wieder unten angekommen machten wir noch einen kleinen Abstecher ins Museum. Dieses ist, obwohl es extrem klein ist, sehr aufwendig gestaltet. Auch der dazugehörige Shop war sehr schön. Doch was wir doch ziemlich gemerkt haben, zum Beispiel am Aufwand des Guides oder der Freude der Verkäuferin, ist, dass Touristen hier doch eher selten sind. Dieses Problem herrscht aber nicht nur hier, sondern im ganzen Land.
Obwohl ich noch nicht lange hier bin und noch nicht alles gesehen habe, kann ich sagen, dass dieses Land wunderschön ist, so viel Touristisches zu bieten hätte und vor allem absolut sicher ist. Doch genau hier liegt das Problem. Schon im Vorfeld zu meiner Reise wurde ich von vielen Leuten gefragt, ob ich wirklich in ein so unsicheres und gefährliches Land wolle. Auch die Nachrichten, die ich über Zimbabwe gefunden habe, haben in mir manchmal ungute Gefühle geweckt. Doch seit ich hier bin, habe ich noch keine einzige brenzlige Situation erlebt, bin ich noch kein einziges Mal wegen meiner Hautfarbe oder meiner Kamera komisch angeschaut oder angepöbelt worden, habe ich keinen unfreundlichen gefährlichen Menschen getroffen. Und auch alle Weissen, die ich bis jetzt getroffen habe, abgesehen vom weissen Farmerpaar, konnten ein Problem schildern. Ganz im Gegenteil. Alle sind fest davon überzeugt (worden), dass dieses Land sehr sicher und ruhig ist, solange man nicht an vorderster politischer Front kämpfen möchte. In den Köpfen der meisten Touristen sind aber doch die schlechten Nachrichten präsent, denn wie immer werden die guten gar nicht nach draussen in die Welt getragen. Und so fehlt es diesem Land genau an dem, was es wohl am dringendsten benötigen könnte: Touristen.
Nationalparks, Sehenswürdigkeiten, Naturphänomene, Shoppingmeilen… Zimbabwe hätte so viel zu bieten, und niemand kommt, um es zu sehen, zu erleben und zu bestaunen. Und nur, weil man einem Drittweltland keine Chance lässt zu beweisen, dass sich Zeiten eben auch ändern können.

Mittwoch, 18. Juli 2012

Gonarezhou National Park


Am Sonntag gings dann mit Teresa in den zweitgrössten Nationalpark Zimbabwes. Um einen Vergleich zu machen: Der Park besitzt circa die Fläche der ganzen Schweiz. Deshalb haben wir bei unserem Eintagestrip nicht viel davon gesehen, obwohl wir das Gefühl hatten, wir müssten doch alles gesehen haben.
Um in den Park zu gelangen, mussten wir zuerst noch durch privates Gelände. Doch schon hier sahen wir die ersten Impala- und Kuduherden (beides Antilopenarten), Giraffen und Zebras und plötzlich stand auch noch mitten auf der Strasse ein riesiger Elefantenbulle. Da mussten wir dann erst mal warten, bis der Weg wieder frei war.
Der Weg zum Nationalpark hat uns schon mal einen Einblick gegeben, was uns erwarten wird und wir waren dennoch umso gespannter, als wir den Weg in den Park in Angriff nahmen.
Auch hier begrüssten uns als erstes Kudus und Impalas. Die Landschaft war wunderschön und doch sehr trocken. In der Ferne sahen wir ein riesiges Buschfeuer. Teresa erklärte, dass dies ziemlich verheerend sei. Normalerweise sind die Buschfeuer im Oktober/November, also kurz vor Anfang der Regenzeit. Dass es nun aber bereits im Juli Buschfeuer solchen Ausmasses habe, zeige, vor was für einem riesigen Wasserproblem Zimbabwe stehe. Das haben wir leider auch schon bei uns in Silveira bemerkt. Der Damm, der die Wasserversorgung sicherstellt, ist so gut wie leer.
Im Park gibt es sehr grosse, imposante, uralte und trotzdem lustige Bäume. Sie sehen aus, als ob sie verkehrt in den Boden gesteckt worden wären. Dementsprechend gibt es auch viele Legenden darüber. Sie sind bevorzugtes Futter der Elefanten, die die Rinde der Stämme mit ihren Stosszähnen abreissen.
Die Strassen durch den Park waren staubig und holprig. Mittlerweilen habe ich mich aber ein bisschen daran gewöhnt, ein Milchshake zu sein. ;-)
Da der Park so riesig ist, kann man stundenlang durch ihn fahren. Beeindruckend ist, wie schnell sich die Umgebung verändern kann, etwas, dass mir auch schon beim Fahren durchs restliche Zimbabwe aufgefallen ist. Man kann in einem bergigen Tal sein und gefühlte fünf Minuten später ist alles flach, so weit das Auge reicht.
Auf dem Weg springen immer wieder Kudu- oder Impalaherden vor dem Auto hindurch, oder auch mal eine Gnuherde mitsamt Warzenschwein. Immer wieder springen Paviane von den Bäumen und verschiedenste Vögel flüchten aus den Gebüschen. Und immer wieder stehen sie da, die sanften Riesen des Landes: die Elefanten.
Während unserer Reise durch den Park stiegen wir abwechslungsweise aufs Dach unseres Landcruisers und genossen von dort das Safarierlebnis. Dort oben wirkte alles viel realer, mit dem Wind in den Haaren, dem Geruch in der Nase und dem Staub in den Augen. ;-)
Beim Mittagessen kamen wir noch in den Genuss riesige Krokodile zu sehen, nicht weit von uns entfernt, die zu dieser Jahreszeit allerdings nicht sehr gefrässig sind.
Während des ganzen Tages erklärte uns Teresa zu jedem gesehenen Tier allerlei Wissenswertes und so haben wir sehr viel gelernt. Es war sehr spannend, jemanden mit so viel Wissen dabei zu haben.
Den Sonnenuntergang genossen wir an einem kleinen Ableger des Flusses Lundi. Dort konnten wir noch Nilpferde und nochmals verschiedene Vögel beobachten. Dann ging es zurück in unser Guesthouse.
Am Ende des Tages waren wir nicht nur um viele schöne Momente, lehrreiche Informationen und tolle Erlebnisse reicher, sondern auch um seeehr viele Fotos. :-D


Langsam habe ich nach mehreren Stunden Arbeit gemerkt, wie ich die Internetverbindung austricksen kann. Ich hoffe, dass ich schon bald wieder News aus Silveira schicken kann!
Ganz liebe Grüsse an alle!!

Ein Elefantenbulle

Pavian




Nilpferde

Walking with the elephants


Am Samstag gingen wir in den Süden des Landes zu einem weissen Farmerehepaar. Er entstammt einer weissen zimbabwischen Farmerfamilie und sie ist ursprünglich Schweizerin, lebt mittlerweilen aber seit mehr als 30 Jahren in Zimbabwe. Früher ging es ihnen sehr gut hier im Land, doch die Situation hat sich unter Mugabe, dem schwarzen Präsidenten, leider sehr geändert. Seit der chaotisch umgesetzten Landreform ist ihr Land von einfacher, ungebildeter schwarzer Bevölkerung besetzt. Sie mussten auch schon mehrmals nach Silveira oder Musiso (die beiden schweizer SolidarMed-Spitäler) fliehen, weil es für sie, ihre Familie und ihre (schwarzen) Angestellten zu gefährlich wurde. Wir machten die Reise jedoch nicht hauptsächlich, um von ihrer Situation zu erfahren, sondern aus einem ganz anderen Grund: Teresa hat selber ein „Waisenhaus“ für Elefantenwaisen gegründet. Es sind alles Mädchen. Die älteste ist ein 15jähriger Teenager, das jüngste knapp zwei Jahre alt. Und diese vier wollten wir jetzt ansehen gehen.
Als wir nach der ca. zwei stündiger Reise ankamen, gings sofort zu Fuss in Richtung Elefanten. Als ich fragte, wie nah wir an die Elefanten heran gehen könnten, um zu wissen, welches Objektiv ich brauchen werde, wurde ich ausgelacht und gesagt, schon sehr nah. Ich hatte ja keine Ahnung!
Nach 5 Minuten Fussweg standen sie plötzlich da: vier wunderschöne Elefanten. Und sie waren so nah, dass wir sie berühren, streicheln, füttern und neben ihnen ins Schlaflager zurücklaufen konnten. Es war ein atemberaubendes Erlebnis neben diesen imposanten und eindrucksvollen Tieren zu stehen. Trotz ihrer Grösse scheinen sie so sanft und ruhig. Das hat mich sehr beeindruckt.
Teresa hat uns erklärt, dass die Elefanten oft sehr unterschätzt werden. Sie seien sehr intelligent und verstünden perfekt Englisch. So hätten sie uns sogar etwas voraus: Sie verstehen zwar unsere Sprache, wir ihre aber nicht. Und wirklich, man hatte das Gefühl, dass sie alles verstehen und vor allem folgten sie perfekt. Teresa konnte ihnen aus mehreren hundert Metern Entfernung „Wait!“ rufen, und sie standen still. Es waren aber nicht nur Befehlen, denen sie Folge leisten, sondern ganzen Sätzen. Deshalb müssten sie und ihre Angestellten oft in einem Code sprechen, erklärte uns Teresa.
Vor dem Essen vollführte die älteste Elefantenwaise noch einige selbstgeübte Kunststücke. Von Teresa erfuhren wir, dass sie diese selbst geübt habe, ohne ihre Hilfe. Sie sei halt eben ein Clown. Und was für einer: Da wäre wohl jeder Elefantendompteur neidisch darüber!
Erst im Dunkeln verliessen wir die Elefanten dann wieder. Es war ein Erlebnis, das ich wohl nicht so schnell vergessen werde.

Auf dem Weg in den Schlafcral

Schaut her, wie schön ich bin!

Perfektes Posing für die Kamera

Die Kleinste ist auch die Frechste

Die Clownelefantendame

Sonnenuntergang